feldenkrais_rundbrief

Rundbrief November/Dezember

Liebe Feldenkrais-Freunde,

ich grüße Euch alle ganz herzlich und hoffe sehr, dass Ihr gesund seid. Nun gehen wir in eine Jahreszeit hinein, die eine Innenschau erleichtert, in der es wichtig ist, dass wir uns pflegen und uns Gutes tun.
Ich lese gerade wieder mal verstärkt in den "alten" Feldenkrais-Büchern und bin wie immer überrascht, wie aktuell die Inhalte sind und auch wieder neu für mich. Mit jedem wiederholten Erarbeiten erweitert sind mein Verständnis für die Methode und die Achtung vor Moshes Wissen und Tiefgang.
Es ist schwer bestimmte Themen so zusammenzufassen, dass Wesentliches erhalten bleibt und jede / jeder in den nötigen Prozess der Bewusstheit und Integration der Inhalte kommt. Diesen Anspruch kann ich bei einem Rundbrief nicht haben, weshalb ich mich jedes Mal vor eine große Herausforderung gestellt fühle. Nun denn, ich möchte es versuchen in Bezug auf das LERNEN.

"Ich höre und vergesse.
Ich sehe und erinnere mich.
Ich tue und verstehe."

Dieses chinesische Sprichwort war eines von Moshes Lieblingszitaten.
Alle seine Ausführungen beziehen sich auf das Bewegungslernen, haben in meinem Verständnis jedoch einen tiefen Bezug zu unserem ganzheitlichen Lebenslernen. Für unser Lernen ist es wichtig, dass wir im Moment sind, tief wahrnehmen, was wir tun und auch mal festgesetzte Ziele "aus dem Blick verlieren". Ich denke dies ist essentiell, um wirklich Neues, Unerwartetes und vielleicht sogar Besseres entdecken zu können.
Die Feldenkrais-Lektionen sind nicht dafür da zu lehren, was richtig ist, sondern zu erfahren, zu fühlen, was für jeden von uns im Moment das richtige ist. Wir machen uns in diesem Prozess bewusst, wie und wo wir uns verbessern können. Es entwickelt sich ein kinesthetisches Wissen, ein Einlassen auf die Sinne des Fühlens und der Eigenwahrnehmung, denen in unserer Kultur am wenigsten getraut und Beachtung geschenkt wird. Doch ist dies die Basis um unser Selbstbild zu vertiefen, sensibel zu werden für uns selbst und damit auch für andere.
Moshe meinte, dass die wichtigste Art des Lernens die ist, die Dich befähigt, das, was Du schon kennst, auf eine andere, auf eine zweite oder dritte Weise zu tun. Wir sollten in die Lage kommen, Bekanntes auf verschiedene Arten auszuführen ( ich kann nur erahnen, was es mit jeder / jedem geistig und seelisch macht, wenn wir uns wieder vielfältig, kreativ, frei und leicht bewegen können ). Je mehr Möglichkeiten ich habe, um so mehr Freiheiten habe ich. Und je mehr Freiheit ich habe, um so mehr bin ich wirklich Mensch, so Moshe Feldenkrais. Wenn ich aber die Wahl haben will, muss ich auch fähig und feinfühlig genug sein um Unterschiede wahrnehmen zu können und dies geht nur, wenn ich Anstrengung reduziere!
Ein Beispiel dazu:
Ich stehe neben einem Flugzeug mit laufendem Motor.
Wenn jetzt jemand einen Gong schlägt, kann ich es nicht oder fast nicht hören.

Ist also der Stimulus groß, können wir nur große Unterschiede feststellen.
Das ist der Grund, weshalb Sensibilität, die Feinheit der Wahrnehmung nur wächst, wenn der Reiz, das heisst beim Lernen die Anstrengung vermindert wird.
Daher ist, laut Feldenkrais, alles nutzlos was wir unter Qualen, Schwierigkeiten und Stress gelernt haben, wie z.B. das meiste schulische Lernen für das Leben nach der Schule verloren, nicht mehr abrufbar ist.
Für mich war es revolutionär zu entdecken, dass mit Leichtigkeit und Freude viel mehr möglich ist, sich überraschende Bewegungsmöglichkeiten, "Blickwinkel", innere Freiheiten eröffneten, die mir vorher verschlossen waren, die ich auch nicht vermisst habe, aber jetzt vermissen würde.
Darum begeben wir uns mit jeder Feldenkrais-Lektion in ein neues Abenteuer der Entdeckung, nicht nur, wie ich mich besser organisiere, sondern auch wie ich intensiver lebe und freier werde.

Ich bin begeistert!
Bleibt gesund, tut Euch Gutes!
Seid alle von Herzen gegrüßt,
Eure Christine Kuenen
Informationen zu Einzelstunden sind hier zu finden.
Herbstzweig
Feldenkrais_Methode

Feldenkrais Kuenen

Hohlstraße 5
66649 Steinberg-Deckenhardt


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